Wir haben alles, aber keine Zeit. Wir kokettieren, wir hätten keine Zeit. Heute möchte ich nicht lamentieren, wir verschwenden zu viel Arbeitszeit. Heute möchte ich das Konzept des Losers des Monats vorstellen.
Wir arbeiten, ok. Wir arbeiten mehr als wir schlafen. Doch netto können wir kaum Zeit für unsere Liebsten investieren. Denn eine 100%-Arbeit fordert unsere grösste Aufmerksamkeit. Die heutigen Verhältnisse zwingen uns zu Lohnarbeit. Wir haben uns längst arrangiert und an unseren Systemen herumoptimiert.
Bei dot haben wir eine 42h-Woche vereinbart. Wir unterscheiden nicht zwischen verrechenbaren oder nicht verrechenbaren Stunden. Wenn Mitarbeitende arbeiten, ist das Arbeitszeit und muss den 42h angerechnet werden. Ob er Spesen kontiert, Blogs publiziert, sich weiterbildet oder Kunden betreut.
Der Loser des Monats ist jener Mitarbeitende, der diese 42h-Limite überstrapaziert. Wie im Scrum verwerfen auch wir das Konzept der Überzeit. Wenn wir eine Leistung nicht innerhalb der Timebox (z.B. 42h) erbringen können, haben wir uns verschätzt und müssen daraus lernen - und nicht das System austricksen.
Mit dem Loser des Monats wollen wir unsere übereifrigen Mitarbeitenden ermahnen, nicht zu viel zu arbeiten. Man ist rasch im Fluss, will noch etwas erledigen, will noch etwas entdecken, ausprobieren. Man ist engagiert. Grundsätzlich für Arbeitgeber sehr willkommene Eigenschaften.
Doch wir als dot fordern, dass jeder Mitarbeitende seine Lebenszeit fokussiert. Und sie nicht bloss für Lohnarbeit vergeudet. Wie kürzlich Tobias erklärte, haben wir oft zu wenig Zeit fürs Jetzt. Wir wollen unsere Mitarbeitende ermuntern, ihr Jetzt zu entdecken. Freizeit heisst "Freie Zeit" - ist somit frei einteilbar. Und in letzter Konsequenz gilt das Selbe auch für unsere Kunden. Wir mögen keine überarbeiteten Kunden.
Ok, wir publizieren in lockerer Periodizität unseren Loser des Monats auf unserer Facebook-Seite.
Ich persönlich werde mich bemühen, dass ich es nicht bin ;-)
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