dot.kunden - Wo erhalte ich Unterstützung für "operative" Scrum Fragen?
Du hast den Professional Scrum Master Kurs absolviert? Du willst nun im Alltag als Scrum Master reüssieren? Aber weisst nicht, wo und wie du beginnen sollst. Denn du weisst mittlerweile, dass die Rolle des Scrum Masters eine ernste Angelegenheit ist. In diesem Blog helfen wir.
Theorie vs. Praxis von Scrum
Grundsätzlich ist Scrum einfach, aber schwierig umzusetzen. Scrum kann bloss mittels Praxis erlernt und schliesslich verstanden werden. Jede Literatur, jede Theorie orientiert bloss, versichert anfängliche Unsicherheiten. Das wichtigste im Scrum ist, dass man gemeinsam lernt. Wie schon im letzten Literatur-Blog warne ich vor taubblinder Literaturgläubigkeit.
Verschiedene "Hüte" eines Scrum Masters
Ein Scrum Master muss bekanntlich verschiedene "Hüte" zur richtigen Zeit tragen. Vor der Scrum Einführung muss er in der Organisation weibeln, in den ersten Sprints das Team und den Product Owner fokussieren, danach Entwicklungspraktiken schärfen und wieder die Rest-Organisation befähigen. Und das bedeutet eben entweder Servant Leader, Facilitator, Coach, Manager, Mentor, Teacher, Impediment Remover oder Change Agent zu sein.
Wie orientieren?
Hinter jedem Hut verbirgt sich ein kleines Forschungsgebiet, eine Domäne des unendlichen Wissens. Ich versuche hiermit zu vereinfachen und vermenge die acht Hüte auf drei "Orientierungen" im Leben eines Scrum Masters.
Als Scrum Master brauche ich also:
- Orientierung im Team, um die sozial-menschlichen (Team-Bildung, Mobbing, etc.) Herausforderungen zu erfassen
- Orientierung in der Skalierung, um Ansätze zu kennen, wenn ein Produkt mehrere Scrum Teams bedingt
- Orientierung in der Transformation, um eine lernende Organisation zu entwickeln
Orientierung im Team
Hier empfehle ich folgende Themen:
- Tuckmans Phasenmodell der Teambildung für das Verständnis der allgemeinen Teamkomplexität
- Kommunikationsmodelle (z.B. Schulz von Thuns Vier-Seiten-Modell, Eisbergmodell nach Freud, Rosenbergs Modell der gewaltfreien Kommunikation) für das Kommunizieren von Veränderungen, für das unschweizerische Ansprechen von Konflikten
- Glasls Konflikteskalationsmodell für die kontinuierliche Mediation im Team
- Retromat für zweckmässige Retrospektiven
- Coaching für die Intensivbetreuung des Teams und der Stakeholder der Organisation
Ich erwarte nicht, dass ein Scrum Master gleichzeitig alle die oben genannten Themen "mastert". Ein Scrum Master muss mindestens die Themen überblicken und seine eigene Unwissenheit relativ beurteilen können.
Alleine Coaching ist unerschöpflich; deswegen habe ich mein Agile Coaching mit dem dot.Vorgehensmodell vereinfacht.
Orientierung in der Skalierung
Ich als Scrum Master versuche die Skalierung so lang als möglich zu verzögern. Die Gründe, warum man skalieren muss, sind gemäss IREB RE@Agile Primer:
- Fachliches oder technisches Knowhow zu umfangreich für ein Team
- Produktumfang hinsichtlich Termin zu gross für ein Team
- Geografische Standorte
Für mich könnte man alle diese Gründe technisch lösen. Doch in einer "roten" Organisationen kommt's schliesslich auf die Grösse an. Darum: folgende Themen hinsichtlich der Skalierung orientieren:
- LeSS (Large-Scale Scrum) Framework - das sympathische Skalierungsframework, das die Bedürfnisse der Organisation respektiert
- SAFe (Scaled-Agile) Framework - das umfassende und allwissende Skalierungsframework
Orientierung in der Transformation
Unsere Organisationen sind gewachsen. Bereits holistische respektive evolutionäre Organisationen, die kontinuierlich lernen, habe ich bislang nicht kennengelernt. Auch die von mir mitgestaltete dot consulting AG ist gewiss nicht perfekt.
Deswegen müssen wir uns auch in einer Transformation orientieren können, insbesondere als Scrum Master. Ein Scrum Master muss sowohl das Team als auch die zugewandten Orte begleiten.
Hier empfehle ich folgende Themen:
- Transformationale Führung - wie man eine Veränderung "führt"
- Phasen der Veränderung nach Kotter - das generische Change-Management-Vorgehen, mit dem Gefühl der Dringlichkeit und Notwendigkeit startend, mit dem Verankern endend
- Lean Change Management - ein auf Experimente, Feedback reduziertes Change-Management-Vorgehen
- Management 3.0 - eine Sammlung von Experimenten, Praktiken, um eine neue Kultur zu etablieren
Was nun?
Scrum verändert alles. Scrum ist zwar ein Framework, aber vielmehr verändert Scrum die Kultur. Automatisch. Als Scrum Master muss man die "Breite" sowie "Tiefe" von Scrum nachempfinden können. Man muss klassische Scrum Pattern einordnen können. Gleichzeitig muss man sich auch sozial-menschlich orientieren. Eine wahre Herausforderung - für die ich ein selektives Coaching empfehle.
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