dot.coaching - Meta Mirror - Perspektivenwechsel im Einzelcoaching
Kommunikation ist alles. Und doch so komplex. Wie wirke ich auf mein Gegenüber? Dies lässt sich auch im Einzelcoaching sehr gut reflektieren. Und das ohne multiple Persönlichkeit!
Das "Metamirror Modell" ist ein hervorragendes Format zur Selbstreflexion und zur positiven Veränderung in schwierigen Kommunikationssituationen mit anderen - nicht anwesenden - Mitmenschen im beruflichen, aber auch privaten Kontext geeignet. Subjektiv ist nicht gleich objektiv. Selbstbild nicht gleich Fremdbild. Diese Methode versucht mit verschiedenen Wahrnehmungspositionen - wie in meinem Einführungsblog beschrieben arbeite ich gerne mit dem Raum - die eigene Kommunikation und deren Wirkung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten:
Die vier Schritte nach Robert Dilts
- Position - Selbst: In dieser Position stellst du dir die Kommunikation mit der anderen Person vor (eine vergangene oder zukünftige Situation). Du bist ganz in der Situation drin, spürst deine Emotionen und erlebst die vorgestellte Kommunikation, als ob sie tatsächlich in diesem Moment aus deiner Sicht stattfände.
- Position - Die andere Person: In der zweiten Position stellst du dich - es braucht also für diese Übung wirklich freien Raum - auf die Position deines Gegenübers. Wie wird die Situation von deinem Gegenüber erlebt? Du bist von deiner eigenen Erlebniswelt distanziert und erlebst die Gefühlswelt der anderen Person.
- Position - Beobachter: Die dritte Position als eine Position, welche die Beziehung zwischen der ersten und zweiten Position beobachtet. Das bedeutet, du nimmst hier die expliziten Inhalte (u.a. das Gesagte) und impliziten Inhalte (u.a. die Emotionen) beider Personen wahr und beschreibst diese. Eine spannende Frage hier: "Welches Filmgenre beobachtest du?" Das ermöglicht meist einen besseren Zugang zu den relevanten Informationen, da wir automatisch unsere klassischen Denkmuster hier durchbrechen müssen.
- Position - Meta Position: Die vierte Position dient zur Erkundung der dritten Position. Warum wird die Beziehung zwischen der ersten und zweiten Position so beschrieben. Dies relativiert auch die Position "Beobachter", welche natürlich immer geprägt ist durch die eigene (erste Position).
Diese beschriebenen vier Positionen legst du am besten mit Moderationskarten auf dem Boden aus. Die Positionen werden nun solange gewechselt, bis du das Gefühl hast, dass mit den gewonnenen Erkenntnissen aus den Positionen die Kommunikation ausgewogener gestaltet werden kann.
Gewaltfreie Kommunikation
Mögliche Erkenntnisse aus dem "Meta Mirror" können sein, sich mehr nach der "Gewaltfreien Kommunikation" laut Rosenberg zu verhalten. Mit diesem "empathischen Template" steigen wir zuerst mit der (rationalen) Sachebene ein. Oberhalb der Wasseroberfläche haben wir einen "sanften" Einstieg in das Gespräch. In einem nächsten Schritt springen wir ins kalte Wasser und zeigen uns von der (emotional) verletzlichen Seite und drücken unser Gefühl sowie unser Bedürfnis - unter der Wasseroberfläche - dem Gegenüber aus. Mit einer Bitte schliessen wir unsere Kommunikation ab. Wir wirken somit auch stark präventiv im Teufelskreismodell.
Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation sind Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte:
- Beobachtung bedeutet, eine konkrete Handlung zu beschreiben, ohne sie zu bewerten. Es geht hierbei darum, erste Klarheit zu schaffen, worauf man sich bezieht. (Wenn ich a sehe...)
- Die Beobachtung löst ein Gefühl in mir aus, das ich gerade wahrnehme. (dann fühle ich b...)
- Das Gefühl steht mit einem Bedürfnis in Verbindung. Damit meint man zum Beispiel Sicherheit, Kontakt oder Sinn. (weil ich c brauche...)
- Aus dem Bedürfnis geht eine Bitte um eine konkrete Handlung im "Hier und Jetzt" hervor. Um sie möglichst erfüllbar zu machen, lassen sich Bitten und Wünsche unterscheiden: Bitten beziehen sich auf Handlungen im Heute, Wünsche dagegen sind vager, beziehen sich auf Zustände ("sei respektvoll") oder auf Ereignisse in der Zukunft. Erstere sind leichter zu erfüllen, haben deshalb auch mehr Chancen auf Erfolg. So oder so… Bitten, Wünsche sind unbedingt positiv zu formulieren! (Deshalb möchte ich gerne d.)
Bestehende Kommunikationsmuster lassen sich nicht von heute auf morgen brechen. Sinnvoll ist meist ein neutraler Coach, der mit seiner Erfahrung Wertvolles beitragen und bei Bedarf auch die beschriebenen Positionen und die Kommunikation mit ergänzenden Inhalten "anreichern" kann.
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