dot.research - Die Zukunft des Consultings

David Berger
25. September 2018

In der Consulting Branche träumen alle Marktteilnehmenden von einem ultimativen Consulting Produkt. Ein möglicher Massstab ist SAFe, das für Effective Delivery wohl am besten floriert.

SAFe ist ein Bildungslizenzkonstrukt, wo alle im System Beteiligten kommerziell partizipieren können. Win für die Kunden, Win für die Eigner und Win für die Verkäufer. In diesem Blog skizziere ich das Geschäftsmodell eines Consulting Produktes. 

Auch wir träumen von einem dot.automat, der uns automatisiert. Der alle Fragen beantwortet, visualisiert, reflektiert - der mitunter auch nur begleitet. Präsenz zeigt. Und diesen dot.automat könnten wir weltweit und hundertfach einsetzen, einfach laufen lassen. Derweil wir in Olten Partyhüte tragen und den dot.automat parametrisieren. 

Womöglich. Der dot.automat ist der ultimative Nordstern

Der Branchennordstern

Im Gespräch mit Kollegen der Branche ist dieser Nordstern nicht einzigartig. Alle Berater sehnen sich nach einem Automaten, der die nicht skalierbaren Beratungsaufgaben ausführt. Oder mindestens das standardisierte Wissen im Kontext von Effective Delivery vermittelt, das nicht wettbewerbsdifferenzierend ist, sondern - sofern wir als dot consulting AG brillieren - mal eine Commodity werden soll. 

Ein dot.automat also, der standardisierte Kurse vorträgt, der standardisierte Workshops moderiert, der standardisierte Zeremonien durchführt? So selbstverständlich wie wir heute online einkaufen, mit NFC-Karten bezahlen oder unsere Glühbirnen vernetzen?

Womöglich. Der dot.automat als freundlicher Roboter für das standardisierte Expertenwissen. 

Dafür oder dagegen?

Ich wette einerseits dafür, andererseits auch dagegen. Das methodische Wissen ist zugänglich, unspektakulär, im Internet ausreichend dokumentiert. Der freundliche dot.automat liest, kombiniert und formatiert lediglich. So wie die Google Roboter heute schon das Internet erkunden und systematisieren. 

Für Effective Delivery also, wette ich mit einem freundlichen dot.automat, der das relevante Wissen aus dem Internet und manuellen Quellen zusammenfasst und gemäss einzelnen Parametern, die den Kundenkontext vereinfachen, ansprechend komprimiert. Das ist klassische Software, technologisch heute bereits erhältlich.

Der Endkunde

Dass bereits morgen Endkunden für so eine Software zahlen würden, bezweifle ich jedoch. Ein solcher freundlicher dot.automat ist primär für die Berater hilfreich. Er ersetzt Slack, Emails, Roundtables und langsam veraltende Wissensdatenbanken im Hintergrund. Er nivelliert das Wissen aller Berater. Der Berater als Medium, als Kanal des freundlichen dot.automaten. 

Für Efficient Organisations, also für den einzelnen Menschen, Menschen in Gruppen oder Menschen als Organisation, kann ein noch so freundlicher dot.automat den Berater selber nicht kannibalisieren. Die Methoden und Tools werden immer komplexer, werden immer vielfältiger und natürlich auch besser.

Doch der Mensch kann sich nicht so rasant anpassen. 

Ich anerkenne durchaus das Potential von erweiterten, sprich technologisch aufgewerteten Menschen. Dadurch könnten wir die Menschen vereinheitlichen, mit einem ultimativen Change-Verständnis formatieren. Doch soweit sind wir heute noch nicht, dass wir "marktgerechte" Menschen im Menschenpark züchten. 

Der unvollkommene Mensch

Also wird der Mensch vorerst unvollkommen bleiben. Er benötigt konkrete Angebote der Domäne Efficient Organisations. Coaching, Begleitung, Reflektion, Unterstützung, Hinweise, Befähigung - damit wir trotz eines freundlichen dot.automat fortbestehen. Im Gegenteil, solche Aufgaben werden wichtiger.

Deswegen investieren wir auch in Efficient Organisations.

Mehr über Efficient Organisations

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