dot.tipp: Aktives Zuhören geht auch Remote!

Samuel Gerber
28. Oktober 2020

Der Bundesrat empfiehlt gerade in seinem Massnahmenkatalog das Homeoffice. Remote Meetings gehören wieder zum Alltag und die Grenzen zwischen Beruf und Alltag verschwimmen. Viele Ablenkungen warten zuhause. Die volle Spülmaschine, die dreckige Wäsche, das quengelnde Kind. Wer meint, dieses während der Remote Sessions parallel handeln zu können, hat noch nichts von aktivem Zuhören gehört. Die volle Aufmerksamkeit gilt es dem Gegenüber zu schenken! Und das ist gerade digital umso wichtiger, wo es oft zu Missverständnissen kommt, weil wir uns eben nicht F2F "sehen" und "hören".

Wie im Blog zu Aktivem Zuhören F2F bereits erläutert, gibt es aus der Praxis sieben einfache Tipps und Tricks für aktives Zuhören – die Königsdisziplin. Diese sind auch bei Remote Sessions – leicht adaptierbar – entsprechend einzusetzen!

1. Lass dich nicht ablenken @ Remote

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Willst du wirklich aktives Zuhören in seiner Perfektion leben? Dann bitte in diesem Fall nur einen Bildschirm nutzen. Das gilt auch für das Handy! ;) So bist du – zumindest fast – ganz bei deinem Gegenüber. Auch lauern viele weitere Ablenkungen im Haushalt. Die sind fast nicht zu vermeiden. Türklingel und die Coop@Home oder LeShop – je nach Coop oder Migros Kind :) - Bestellung ist schon da! Das Kind kommt ohne Klopfen ins Zimmer. Darum richtig planen wo möglich und die Familie informieren, dass nun ein wichtiges Meeting ansteht. Passiert es trotzdem, dann einfach schmunzeln und Berühmtheit erlangen. Schau selbst! Wer kann schon behaupten, 100 Millionen Views auf YouTube zu haben.

Ohne eingeschaltete Kamera ist aktives Zuhören zudem unmöglich. Es kann schnell als abwesend aufgefasst werden vom Gegenüber und ein (unbewusster) Rückzug erfolgt. Und man kann sich hier als Gegenüber ja wirklich nicht sicher sein. Wer hat nicht schon die Klospülung in einer Remote Session gehört? :)

2. Höre mehr zu, als dass du sprichst @ Remote

Hier lohnt es sich besonders in Remote Meetings, visuelle Signale zu nutzen. Weil gerade auditive Unterbrechungen - welche technisch oft verzögert beim Gegenüber ankommen - den "Flow" enorm unterbrechen. Vielleicht habt ihr ja auch eine neue Spielregel wie "Sprechzeit" und alle Teilnehmenden nehmen sich eine Stoppuhr! Zielsetzung: Jeder hat nur 5 Minuten Sprechzeit. Der Rest der Zeit wird gemeinsam an einem Thema gearbeitet. Sobald der jeweilige Hinweiston erklingt, ist die persönliche Sprechzeit abgelaufen und man setzt sich selbst auf stumm!

Oder sich einfach laufend hinterfragen im Dialog:

3. Stelle sicher, dass du dein Gegenüber richtig verstehst @ Remote

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Unbedingt ausreden lassen, siehe auch Punkt 2. Wenn etwas nicht verständlich ist, entsprechend nachfragen. Bei Bedarf auch in der Chatfunktion, die in jedem Remote Tool vorhanden ist. Bei Bedarf können hier auch weitere Teammitglieder unter die Arme greifen und Hilfe leisten. Das macht starke Teams aus! Was besonders gut hilft ist Visualisieren. Kennst du schon unser Training Visual Facilitation? Mit beispielsweise "Paper" - auch Bestandteil vom Lernangebot - kannst du dieses auch wunderbar digital tun!

4. Starte ein Gespräch mit Vertrauen, nicht mit Eile @ Remote

Wem würdest du nie im Leben eine Postkarte schicken? 

Starte mit einem Icebreaker in die nächste Session. Vielleicht beim Check-in alle kurz aus dem Zimmer gehen mit dem Handy bzw. Laptop in der Hand. Zeigen, was du im Kühlschrank hast, welche neue Pflanze du auf dem Balkon gepflanzt hast oder welches neue Bild an der Wand hängt. Denn wie schaffen wir Vertrauen? In dem wir Persönliches teilen und Gemeinsamkeiten finden. Werte, Hobbys oder einfach die gemeinsame Leibspeise. Fragen wie: Was war das beste Ereignis am letzten Wochenende? Oder was gibt es heute Abend zum Essen? Einer Frage kann sich niemand entziehen. Ob er sie nun lustig findet, frech oder dumm: Die Antwort erfolgt zwingend. Vielleicht das nächste Mal auch eine andere Art von Frage stellen? Dieser Austausch führt zu Nähe. Gemeinsam vor einsam. Gerade in der jetzigen Zeit besonders wichtig!

5. Achte auf deine non-verbale Kommunikation und auf die deines Gegenübers @ Remote

Und deshalb ist die eingeschaltete Kamera so unabdingbar. In unseren Sessions gehört es zur Spielregel, dass alle Teilnehmende mit Kamera ON Board sind. Nur so können wir ihre Bedürfnisse als Facilitatoren auch richtig "lesen".

Ist die Kameraposition auch richtig eingestellt? Oder sieht man nur das halbe Gesicht? Alles schon erlebt! :) Und für die gemachte Wäsche im Hintergrund - siehe Ablenkung - gibt es bekanntlich auch den Weichfilter.

6. Bleibe authentisch @ Remote

Immer Ruhe bewahren! Es kann und wird immer wieder technische Hürden geben. Mal ist das Netz tot. Mal ist dein Gegenüber auf stumm. Unterstützt euch gegenseitig und findet eine Lösung. Fazit: Meist nicht der Rede wert. Wir haben aktuell andere Herausforderungen!

7. Frage klar und direkt @ Remote

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Wenn möglich den Fokus auf geschlossene Fragen legen, so bleiben alle in ihrer Redezeit! :) Zudem immer – gerade bei vielen Teilnehmenden – zuerst den eigenen Namen nennen und diejenigen Personen, die man ansprechen möchte. Weil wie bei F2F und direkter Blickkontakt ist und bleibt schwierig in einer Remote Session.

Sieben Tipps und Tricks. Probieren geht über studieren! Und welche weiteren Good Practices wendest du an? Wir sind gespannt auf deine Kommentare!

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