dot.tipp - Was sind Communities of Practice (CoP) und wie setze ich diese ein?

3 Minuten Lesezeit
27. August 2024
dot.tipp - Was sind Communities of Practice (CoP) und wie setze ich diese ein?
5:13

Im Kontext der Organisationsentwicklung ist es sinnvoll, ähnliche Rollen und Disziplinen weiterhin irgendwie zu organisieren. In diesem Blog fassen wir die unterschiedlichen Möglichkeiten zusammen, wie man Zünfte, Communities, Chapters, Gilden etc. entwickeln kann. 

#1 Das Gefäss benennen

Bevor man sich weiter über Communities, Zünfte, Gilden, Chapters, Gremien etc. unterhält, muss man sich zunächst auf einen Begriff einigen. Alle Begriffe haben Vor- und Nachteile. Hier eine Übersicht:

Begriff Beschreibung
Community Ein ziemlich neutraler Begriff. Wird aber rasch mit Community of Practice assoziiert. 
Community of Practice Der von SAFe popularisierte Begriff. Übrigens auch eine sehr gute Zusammenfassung über das Thema Community. 
Zunft Historischer Begriff, Berufsverband. Im DACH-Raum verbreitet. 
Chapter Community im Spotify Modell, dort allerdings innerhalb eines "Tribes" (Bereich, Abteilung, Agile Release Train)
Guild Englische Übersetzung von Zunft, allerdings auch im Spotify-Modell erwähnt, dort alle Chapters über alle Tribes zusammengefasst - die Community der Communities
Fachgruppe Gruppe von Menschen, die in derselben Domäne arbeiten, kann auch auf Rollen und Disziplinen erweitert werden. Mehr Verwaltungssprache
Capability Crew Community-ähnliches Konstrukt im Unfix Modell

 

In diesem Blog spreche ich der Einfachheit halber von der Community, im Plural übrigens (wohlwissend falsch deutsch) Communities. Wie ihr das Gefäss benennt, ist nicht sehr entscheidend. Entscheidend ist die Klarheit und Konsistenz des Begriffes. Wer z.B. in einem SAFe Kontext sich bewegt, sollte SAFe Begriffe wählen. 

Kennst du noch weitere Synonyme von Communities? Teile sie bitte in den Kommentaren und lasse uns teilhaben.

#2 Communities schneiden

Community-Scope

Nun muss man Communities schneiden. Basieren unsere Communities auf Rollen, Disziplinen oder Domänen? Haben wir für alle Rollen, Disziplinen und/oder Domänen Communities? Priorisieren wir Communities und steuern wir als Organisation die gewünschte Struktur einer Community? 

#3 Struktur und Formate der priorisierten Communities definieren

Community-Struktur-Organisation-Formalismus

Wie formal müssen deine priorisierten Communities sein? Informal, semiformal oder eben hochgradig formalisiert mit allen möglichen Kompetenzen hinsichtlich Budget, Weiterbildung sowie gesicherter Kapazität der Teilnehmenden? Nicht alle Rollen, Disziplinen oder Domänen brauchen dieselbe Community-Struktur. Wo muss deine Organisation insgesamt investieren? 

Community-Formate

Diese Fragen entscheiden über die Struktur und das Format der priorisierten Communities. Für People Leader, eine rollenbasierte Community, wäre z.B. eine semiformale Fallbesprechung (auch bekannt als Intervision, falls ohne externe Begleitung) geeignet. Für eine technische Rolle wie z.B. Scrum Master wären mehr formalisierte Strukturen und Formate geeignet, falls die Rolle in der Organisation noch frisch ist. Schliesslich müssen dort Praktiken erst entwickelt und dann geteilt werden.  

#4 Erste Communities starten

Jede Community startet mit einem Kick-Off Format. Darin sind folgende Fragen zu beantworten:

  1. Warum sind wir hier? Was ist der Zweck unserer Community? Haben wir ein Manifest?
  2. Wie sind wir organisiert? Welche Strukturen und Formate benötigen wir? Wer kümmert sich darum? Sind wir formal oder informal? 
  3. Was ist unsere Ambition? Wohin wollen wir uns als Community entwickeln?
  4. Und zum Abschluss: Wer macht den nächsten Schritt? Wie geht es nun weiter?

Das Kick-Off kann entweder je Community stattfinden oder alle ähnlich gemusterten Communities zusammen, um den Ernst des Themas zu verdeutlichen.

#5 Communities weiter stärken (aka formalisieren)

Je formaler eine Community, desto höher ist die Chance, dass sie sich "verankert", also selbstverständlich und im Verhalten aller Mitarbeitenden integriert ist. Zunächst muss man als Organisation (aka Führung) die entsprechenden Verhältnisse schaffen, damit sich das Verhalten der Mitarbeitenden entwickeln kann. 

#6 Der Lebenszyklus der Communities überwachen

Community-Lebensphasen

Eine Community, wenn sie insbesondere domänenbasiert ist, hat einen natürlichen Lebenszyklus wie z.B. eine Technologie. Momentan will die Organisation viel in eine Technologie investieren, daher lohnt sich das Community-Format. Hingegen bei rollenbasierten Communities muss man darauf achten, dass wichtige und richtige Communities nicht wieder "einschlafen". Sie bedürfen regelmässiger Stimulation, manchmal mehr Formalismus. Communities können auch wieder einschlafen, falls sie kein Bedürfnis befriedigen oder keinen Mehrwert liefern. Das Ziel einer Community ist eben, dass das Wissen der Community in der Organisation etabliert ist und der Wissensaustausch automatisch passiert. 

Wie beantworte ich nun alle diese Fragen?

Wir können diese Fragen für dich nicht beantworten, da wir deine Situation nicht kennen. Wir unterstützen dich gerne bei der Beantwortung dieser Community-Fragen und etablieren in deinem Bereich Community-Strukturen, welche zu deinem Unternehmen, zu deinen Produkten und zu deinen Menschen passen.

 

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