dot.tipp - 10 Aussagen über mangelnde Qualität eines Meetings
Manche Slack-Diskussionen könnten als Meeting erfolgswirksamer sein. Doch bekanntlich sind nicht alle Meetings effektiv oder effizient. Anhand folgender zehn Aussagen erkennst du, ob dein Meeting funktioniert oder nicht.
Ich beziehe mich auf Sarah Coopers 100 Tricks, um in Meetings smart zu wirken. Dieses Buch ist ausdrücklich ironisch und sarkastisch geschrieben. Falls die folgenden zehn Aussagen in deinen Meetings Alltag sind, solltest du deine Meetings mindestens geschickter strukturieren und/oder eine Retrospektive über eure Meeting-Kultur anregen.
#1 Übersetze Prozent-Metriken in Brüche
Falls jemand dauernd Prozent-Metriken in Brüche übersetzt, solltest du ihn oder sie freundlich auf die Regeln der kunstvolle Teilnahme gemäss Soziokratie 3.0 in Meetings hinweisen. Eine originale Aussage, 50% des Budgets seien bereits verbraucht, wird durch die darauffolgende, dass also die ½ des Projektbudgets erschöpft seien, nicht wertvoller oder wichtiger.
#2 Ermuntere alle, einen Schritt zurückzugehen
Die Diskussion ist bereits fortgeschritten, die Parteien können sich alsbald annähern. Doch jemand sabotiert die Lösungsfindung mit Aussagen wie "Was ist das Problem-Statement?" oder "Sollten wir nicht einen Schritt zurückgehen?". Das sind klassische Totschlagargumente und dürfen gerne als solche demaskiert werden.
#3 Lässt sich das skalieren?
Die Frage der Skalierung ist ebenfalls ein klassisches Totschlagargument. Wir werden wieder alle zurückgeworfen. Die Lösung muss nicht bloss fürs aktuelle Team, sondern für die gesamte Organisation passen. Das ruiniert jede Diskussion. Hier die Meta-Perspektive einnehmen und das freundlich wegmoderieren.
#4 Wenn jemand eine grosse Zahl nennt, formuliere das als Stadt oder Land
Auch das ist eine klassische Wiederholung, womit sich eine Partei besonders hervorheben möchte. Auch in der Politik sind solche Wiederholungen häufig anzutreffen. Rhetorisch ist es plump. Auch hier sanft darauf hinweisen.
#5 Diskutiere den Prozess
Prozess-Fragen sind beliebt, sie können die Autorität und Legitimation eines Moderators unterminieren. Vertraue dem Prozess – Das, ist hier die Devise. Denn eine Person hat sich vorbereitet, hat Erfahrung und ist auch von der Organisation beauftragt worden, das Meeting zu leiten. Lasse dich nicht verunsichern und vertage Prozess-Diskussionen in andere Meeting-Gefässe (wie z.B. Retrospektiven).
#6 Erinnere alle daran, dass die Ressourcen beschränkt sind
Eine ebenfalls unnötige Aussage. In allen Organisationen sind die Ressourcen endlich oder mindestens eingeschränkt. Ich habe noch keine Organisation erlebt, die wirklich verschwenden könnte. Vermutlich ist diese Aussage auch eine Selbstoffenbarung. Auch hier gilt: freundlich, aber bestimmend darauf hinweisen, dass die Aussage keinen Wert erzeugt.
#7 Benenne Meetings anders
Ein Meeting bleibt ein Meeting. Auch wenn es umbenannt ist. Benenne deine Meetings möglichst nüchtern, schnörkellos und vor allem mit einem sinnvollen Betreff.
#8 Bitte jemanden, den Laptop zu bedienen
Wer präsentiert, sollte auch den Laptop bedienen. Ansonsten wird eine Machtsituation geschaffen, in welcher der Laptop-Bedienende deutlich unterlegen ist.
#9 Sage, wie der VPR reagieren würde
Was sich zunächst wie ein gut gemeinter Perspektivenwechsel, also eine Ermittlungs- oder Prüftechnik im klassischen IREB Requirements Engineering anfühlt, ist rasch als Selbstdarstellung überführt. Vielmehr will der Aussagende damit eine Art Verbundenheit zum VPR simulieren, wo offenbar keine ist. Weise freundlich daraufhin, dass der VPR hier wäre, wenn es ihn interessieren würde.
#10 Benutze Redewendungen
Auch die deutsche Sprache besitzt etliche Redewendungen, mit denen man eine Idee ganz subtil diskreditieren kann. Beliebt sind auch sportliche Analogien wie z.B "Ein Goali ist ja auch kein Stürmer". Falls jemand eine Redewendung zum Besten gibt, unterbrich ihn mit der Redewendung, endlich auf den Punkt zu kommen oder den Fisch auf den Tisch zu legen.
Du brauchst einen Gesprächspartner?
Buche ein Kurz-Meeting mit dot. Gemeinsam können wir mit einem Causal Loop Diagramm ergründen, warum eure Meetings nicht so effizient und effektiv sind – und weswegen sie als Bühne einzelner Selbstdarsteller missbraucht werden.
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